Geschichte

Die AG Balmholz – eine Erfolgsgeschichte seit 1876

Die ersten Pachtverträge für den Felsabbau im Balmholz lauteten auf die Namen Jakob und Johann Frutiger die damals Land für die «Steinausbeutung» von der Burgergemeinde Oberhofen pachteten. Später ging die Abbaukonzession in die Hände der Firma J. Frutigers Söhne über.

Nach der Gründung der Aktiengesellschaft Balmholz im Jahr 1925 wurde der Pachtvertrag mehrmals erneuert, wobei das Abbaugebiet gleichzeitig stets erweitert und die Abbaukonzession immer wieder verlängert wurde.

In der zweiten Hälfte der 1920er Jahre war der Bedarf an Eisenbahnschotter sehr gross, damals wurden von der SBB zahlreiche Eisenbahnstrecken neu gebaut. Zeitweise wurden infolge der mehrheitlich durch Handarbeit erzeugten Produkte über 140 Mitarbeiter im Balmholz beschäftigt.

Um die entstehenden Nebenprodukte Brechsand und Splitter aus der Schotterproduktion sinnvoll zu verwenden, wurde ein kleines Belagswerk gebaut als es noch gar keine richtige Zufahrt zum Balmholz gab. Das Mischgut musste mit einer Seilbahn auf die Seestrasse hochgezogen werden. Bis Ende 2022 produzierte die Belagsanlage rund 50’000 Tonnen Mischgut pro Jahr. Seit 2023 wird das Gestein aus dem Balmholz in der Belagswerk Oberland AG (BWO) in Wimmis zu Mischgut verarbeitet.

Im Februar 1985 wurde praktisch das gesamte Schotterwerk durch einen Grossbrand zerstört und musste innert kürzester Zeit wieder aufgebaut werden. Schon im nächsten Monat konnte mit einem Provisorium wieder Gleisschotter hergestellt werden und im Jahr danach wurde das erneuerte Werk fertiggestellt und erfolgreich in Betrieb genommen.

1994 wurde die Hartstein AG in Ringgenberg mit dem bestehenden Steinbruch übernommen. Der Abbau im Steinbruch ist in der Zwischenzeit abgeschlossen und der Steinbruch wurde wieder renaturiert.

Steinbruch_Thunersee_AG_Balmholz

Heute werden im Balmholz rund 10% des in der Schweiz produzierten Hartgesteins abgebaut. Die AG Balmholz ist damit einer der wichtigsten Gleisschotterproduzenten in der Schweiz.

Seit 2008 wird zusätzlich zum Abbau der durch den Abbruch entstandene Kesselbruch im Balmholz mit sauberem Aushub und Inertstoffen wieder aufgefüllt.

Im Oktober 2020 wurde die ehemalige Gipsfabrik der RIGIPS in Leissigen gekauft. Die Fabrik wird umgenutzt zur Produktion von Steinmehl.