Geschichte

Die AG Balmholz – eine Erfolgsgeschichte seit 1876

Die ersten Pachtverträge für den Felsabbau im Balmholz lauteten auf die Namen Jakob und Johann Frutiger die damals Land für die «Steinausbeutung» von der Burgergemeinde Oberhofen pachteten. Später ging die Abbaukonzession in die Hände der Firma J. Frutigers Söhne über.

Nach der Gründung der Aktiengesellschaft Balmholz im Jahr 1925 wurde der Pachtvertrag mehrmals erneuert, wobei das Abbaugebiet gleichzeitig stets erweitert und die Abbaukonzession immer wieder verlängert wurde.

In der zweiten Hälfte der 1920er Jahre war der Bedarf an Eisenbahnschotter sehr gross, damals wurden von der SBB zahlreiche Eisenbahnstrecken neu gebaut. Zeitweise wurden infolge der mehrheitlich durch Handarbeit erzeugten Produkte über 140 Mitarbeiter im Balmholz beschäftigt.

Um die entstehenden Nebenprodukte Brechsand und Splitter aus der Schotterproduktion sinnvoll zu verwenden, wurde ein kleines Belagswerk gebaut als es noch gar keine richtige Zufahrt zum Balmholz gab. Das Mischgut musste mit einer Seilbahn auf die Seestrasse hochgezogen werden. Heute produziert die Belagsanlage rund 55’000 Tonnen Mischgut pro Jahr.

Im Februar 1985 wurde praktisch das gesamte Schotterwerk durch einen Grossbrand zerstört und musste innert kürzester Zeit wieder aufgebaut werden. Schon im nächsten Monat konnte mit einem Provisorium wieder Gleisschotter hergestellt werden und im Jahr danach wurde das erneuerte Werk fertiggestellt und erfolgreich in Betrieb genommen.

1994 wurde die Hartstein AG in Ringgenberg mit dem bestehenden Steinbruch übernommen.

Steinbruch_Thunersee_AG_Balmholz

Heute ist die AG Balmholz mit einem Abbauvolumen von rund 250’000 Tonnen Gestein pro Jahr einer der wichtigen Gleisschotterproduzenten in der Schweiz.

Um das entstandene Abbauvolumen im Kesselsteinbruch Balmholz wieder aufzufüllen, wurde im Jahr 2008 eine Inertstoffdeponie für den Wirtschaftsraum der Region Oberland Ost eröffnet. Jährlich werden darin rund 35’000 Tonnen Inertstoffe eingelagert.

Im Oktober 2020 wurde die ehemalige Gipsfabrik der RIGIPS in Leissigen gekauft. Die Fabrik wird umgenutzt zur Produktion von Steinmehl welches als Flugaschenersatz für die Frischbetonproduktion benötigt wird.

2021 wird von der Regionalkonferenz Oberland Ost und vom Amt für Gemeinden und Raumordnung der überarbeitete Teilrichtplan ADT, Abbau, Deponie und Transporte, genehmigt. In diesem Teilrichtplan ist eine Erweiterung des bestehenden Abbauperimeters festgesetzt, welcher einem Abbauvolumen von weiteren rund 30 Jahren entspricht.